Gedichte über Arbeit und Beruf (Seite 140)

Man muss selbst arbeiten

Motto:
Ich bin ebenso in guter Zuversicht, dass der, der ein gutes Werk in euch angefangen hat, es vollenden wird bis auf den Tag Christi Jesu
(Philipper 1,6 Elberferder Fassung)

Man muss selbst arbeiten
Die Suche nach dem eigenen Ich ist wichtig
Das macht auch mich lebendig
Ich arbeite ständig

Ich habe bei mir
keine Siegbringende
Aber das ist kein Ende
Ich habe einen (sogar besseren?) Ersatz
Sie könnte mein Schatz sein

Ich habe in mich ein gutes Werk angefangen
Vielleicht ist er noch nicht sichtbar
aber "ich versuche"
Ich muss dieses Kloster verlassen
weil im Gegensatz werde ich jeden hassen

Drei Kessel

Drei Kessel
waren in 'Welt ohne Erbarmen'
also in sowjetischen Lagern

Was für ein Kessel bekommst du?
Der Teufel herrscht dort stark
Ich esse immer aus dem dritten
wie große Banditen
weil ich nicht so hart arbeite
deshalb bin ich pleite

Ich soll faulenzen
bei Costa del Sol
Nee, dort herrscht Franco
Er ist Manko
der Geschichte
Ich träume von einem Karfiol

Ich muss mein Grab schaufeln
mit zwei kleinen Löffeln
Ich brauche eine echte Arbeit
keine Krankheit
Arbeit macht frei
Das ist die größte Wahrheit

["Im Haus bei Sadova"]

Motto
"Da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein" (Mt 13, 42, ELB)

Für W. B. und A. Y.

Im Haus bei Sadova
in Moldova
isst man zwar Kirschen
und man hört dabei Zähneknirschen

Ich versuche zu kämpfen
Deinen Rat nicht wegwerfen
aber ich habe Angst
vor deiner Faust

Abadonn wohnt in Hrodna
bei "Telegravnaja"
oder bei "Kosmonautau Prospiekt"
Und trinkt ein Glas Sekt
"Moet& Chandon"
Unser lieber Abadonn

Plötzlich klopft jemand an die Tür
"Wer zum Teufel klopft um viertel nach zwei?"
Das ist Woland mit Schaufel
"[...] Schauft dein Grab!"
"Lieber Woland, aber ich...."
"Scha Abadonn, im Gegensatz wirst du in den США (SCHA) wohnen"
"Nein, Nein"!- sagt Woland - nicht Madonna, sondern du solltest eventuell mit
"Ma Donna, casa posso fare?" fragen

Gerstenbrote

Motto
Sie sammelten nun und füllten zwölf Handkörbe mit Brocken von den fünf Gerstenbroten welche denen, die gegessen hatten, übrig blieben (ELB J 6,13)

Gerstenbrote sind für mich gefährlich
Sie scheinen für mich sogar tödlich zu sein
Das ist aber offensichtlich
So ein Brot kann mich wirklich töten

Ich bin wie diese Brocken
Ich will arbeiten
Ora et labora
Ich höre jedoch Glocken
Das ist mein Motto
lieber Otto :)

Iwan Besdomny Poeta

Ich bin der Obdachlose
wie Iwan Besdomny
oder Iwan Grosnyj
Meine Kommilitoninnen sind einfach grandiose
Ich weiß, ich bin von ihnen hipnotisiert
Ich habe meine Arbeit leider storniert :(

Ich bin der Obdachlose
oder der orientale Sultan?
Ich bin ein Mann
oder ein Untermensch?
Was für ein Mann?
Vielleicht aus Pakistan?

Ich bin der Stählerne
Jedoch entfernte ich Gulag gerne
Ich bin selbst wie ein Kulak
Der Kulak ist ein Eck-Mann
Ich habe keinen Plan

Ich bin der Obdachlose
Ich lebe in einer Hypnose
"Papa, das Mittagessen ist schon bereit" - schrie ein Kind
Ich bin einfach blind

Ich will eine echte Arbeit
Ich muss etwas machen
Ich will euch, meine Gehilfen, nicht zerstören
oder bei der Arbeit stören

Ich will einfach Ruhe
keine Kanüle
Ich gebe viel Mühe
Jedoch die Arbeit ist immer nicht da!
Aber Du bist da
immer!

Gedichte über Arbeit und Beruf - Seite 140

Man muss selbst arbeiten

Drei Kessel

["Im Haus bei Sadova"]

Gerstenbrote

Iwan Besdomny Poeta