Gedichte über Alltägliches - Seite 921

So wie der Winter sich wehrt
dem nahen Frühling zu weichen
so wird jedem Neuen, das eingekehrt
nicht immer ein Willkommen erreichen

Es ist das Problem mit den Übergängen
die durch Trägheit verharren,
die an solchen Zugseilen hängen,
die längst schon gesplittet waren

Weh, wenn man nicht darauf eingestellt
und den Übergang sinnvoll eingeleitet,
die Tatsachen Betroffenen vorenthält,
dann sind die Brüche schon vorbereitet!

Jeder Übergang braucht Brückenbauer.
Gar manche Klamm ist unendlich tief.
So mag man zwar zögern mit einigem Schauer,
doch stürzt nur, wer nicht über die Brücke lief!

Gerade aufgestanden, Kaffeemaschine und Radio läuft,
es duftet nach Kaffee und die neusten Nachrichten erreichen mein Gehörgang,
bbbrrrrr Milch vergessen, der Außenminister Sowieso hat einfach, Musiker säuft,
wieder Selbstsprengungen und viele Tode, mein Hund will spielen, komm fang.

Katze kommt dazu, haut zu Begrüßung ihre Krallen mir in die Wade,
auf der Autobahn gibt es wieder Tode, weil Geisterfahrer nicht mehr Leben wollte,
Frau kommt an mich geschmust, flüstert mir zärtlich ins Ohr heute nicht, Schade,
Union regt sich auf, weil Kanzlerkandidat nicht tut was er sollte.

Der Kaffee schmeckt irgendwie nach nicht gewaschene Socken,
Hund hat entschieden das Katze ein besseres Spielzeug ist, was Katze lustig findet,
mmmhhh sie sieht in ihrem Durchsichtigen Kleid einfach Sexy aus, Augen locken,
die Aussage des Schwerverbrechers ist klar auch wenn er sich windet.

Aus dem Radio läuft regelmäßig massig Blut, jede Stunde das Leben Knallhart,
im Zimmer Morgenharmonie und verrückte Katze, Hund,
ich Denke, Fühle verwirrt der Tag beginnt, ich steh im Start,
was soll ich mit nehmen, was hilft mir durch den Tag, du küsst mich auf den Mund.

Manche Menschen klagen,
dass die Rosen Stacheln* tragen.
Dass Stachelstängel Rosen tragen,
kannst getrost die Menschen fragen,
denn die sehen es einfach nicht,
eingeengt ist deren Sicht!

*es sind Stacheln und keine Dornen