Gedichte über Alltägliches - Seite 618

Bald wird die erste Kerze am Kranze brennen,
doch immer noch Menschen rennen und rennen,
noch nicht alle Geschenke,
sind in der Menschen Köpfe-Antennen.

Überlegt dabei wird wenig,
denn nur wer das Größte schenkt ist König,
das Weihnachtsgeld schon alle,
ein kleiner Kredit noch auf jeden Falle.

Es muss ja sein für die Frau ein Nerz,
sie könnte ja denken ihr Mann hat kein Herz,
vielleicht noch ein Diamant für die Geliebte,
du meine Güte.

Für Kinder wo man hat unterm Jahr keine Zeit,
gibt es Geschenke für die man jetzt läuft sehr weit
am Besten womit sie allein können spielen,
da Mama und Papa sie doch so sehr lieben.

Wie schade das Viele nicht mehr daran denken
auch einmal wieder was Kleines zu schenken,
und das mit Herz und und sehr viel Liebe,
nicht alles raffen im Kaufhausgetriebe.

Auch für die Oma im Altersheim,
werden es keine Pralinen sein,
sondern ein Ring mit einem Stein
damit sie nicht fühlt,vergessen zu sein.

Der heilige Abend wird auch mit Weniger schön
unter dem Lichterbaum daheim,
und ihr euch nehmt Zeit für eure Kinderlein,
sie werden keine großen Geschenke vermissen,
die ihr oft schenkt,nur um zu beruhigen euer Gewissen.

Ausnahmen bestätigen die Regel,
hab´s nur geschrieben für so einige Flegel.

Das Rad dreht sich immer schneller
doch vor meinen Augen
wird`s auch immer heller
der warme Schein
von dem - was Sein
wirklich bedeuten kann
nimmt Konturen an
und ich frage bang
wann wann wann
wann fangen die Lichter
so hell zu leuchten an
wie man hier - nie eines sehen kann
wann frägt mein Kinderherz
in ungeduldig - geduldigem Kinderschmerz
wann geht endlich die Türe auf
und das Leben nimmt seinen Liebeslauf
zum höchsten Berg des Lebens.
Komm kauf mein Freund - komm kaufe
reines Öl vom Händler ein ...
damit wir Proviant besitzen
in der Dunkelheit ...
der Zeit
doch bald beginnt für Liebende
die zärtlich sanfte Ewigkeit.

Linda Li 1.Dezember 2013

Zum Jahresende las alle Welt,
die Stadtkasse hätte noch das Geld.
Geld für eine Fußgängerbrücke,
um zu schließen die eine Lücke.

Ein Block Wohnungen war demontiert,
für den sich niemand interessiert.
Keiner nahm oder wollte haben,
deshalb verblieb dort so ein Graben.

Die Vorschrift sagt in dieser Lage
kommt eine Brücke nur in Frage.
Nun gingen noch 3 Entwürfe ein
für je ne Brücke nur ganz allein.

Der erste war nur eine Kopie,
ein „Blaues Wunder“ wird es nie.
Wer soll den teuren Stahl bezahlen
und später regelmäßig malen?

Der zweite Entwurf zeigte uns Stolz
ein Brückenbauwerk, das nur aus Holz.
Edles Holz von seltenen Bäumen,
ich sehe da die Grünen schäumen.

Den dritten Entwurf kannten wir schon,
als Strelasund-Brücke aus Beton.
Seile am Himmel aufgehangen,
wären dort Fußgänger gegangen.

Uns zog eine Begehung vor Ort,
doch sie trieb uns dort gleich wieder fort.
Wir konnten uns wie ein Kreisel drehen,
es war kein Mensch, kein Tier zu sehen.

Eine alte Frau wies Richtung Stadt
und meinte grob: „Ich habe es satt.
Lasst uns doch einfach alle in Ruh
und schüttet den dummen Graben zu.“


01.12.2013 © Wolf-Rüdiger Guthmann