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Gedichte über Alltägliches - Seite 1196


Der Zug

Widmung: A. Y.
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Ich warte oft auf einen Zug
Ich will meinen Um-Zug realisieren
Das ist aber sehr schwer
In diesem Zug muss viele Volltrottel fahren
und biedere Angielina
Es gibt vielleicht auch ein Waggon
voll von Trottel
oder voll von Volltrottel
und noch einen mit Kartoffeln
Das ist bestimmt keine Transsib
Dort könnte man bestimmt verschiedene Eissorten genießen
und in die Venen ein paar Liter Aperol spritzen
Und dazu noch 1 kg Karfiol
ohne Cholesterol
Zum Trinken gibt es bestimmt kein Moet& Chandon
Niemand sagt dort: Pardon!
Hier gibt es bestimmt viele Probleme
und nicht eine Liebesaffäre
insbesondere an der Grenze
Das Warten
Das endlose Warten
Tausende von Bagagen
Tausende von Passagieren
rasieren sich bestimmt
Ja, es stimmt
Das sieht so aus, als ein Zug nach KL-Auschwitz
Das ist überhaupt kein Witz!
Die Reise dauert so lange, dass ich zwei Mal kranke sein
und dazu nach Warschau mit einem alten Moskvitsch fahren und dabei noch zwei Pausen machen kann,
in der Zwischenzeit wäre ich meine Scheibe enteisen, und etwas speisen
Und biedere Angielina
wird immer nach Hause fahren
nach Archipel Gulag
bestimmt mit KEINEM Kulak!
Sie muss auch mit einem Bus fahren
Das ist bestimmt kein normaler Reisebus
Sondern eher ein Scheißbus
wo alle so sitzen, als ob sie wegen der Verbannung nach Sibirien fahren
nicht nach Malediven fliegen
Hier gibt es bestimmt viele Fliege
Dort gibt es bisher keine offenen Kriege
Die Reise ist also eine Grausamkeit pur
Das Land ist voll von Zensur ohne eine bestimmte Zäsur!
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Brief oder Bericht aus meinem Alltag

23.08.2023 16:18 Heinrichsau oder Murwald
Wieder in diesem Hausgefängnis
Was für ein tragisches Erlebnis
Jede(r) von meinen Kommilitonnen macht bestimmt etwas Besseres
Ich muss auf etwas warten
Worauf warte ich?
Vielleicht warte ich auf eine Wartung
Die Wartung meiner Psyche wird vieeeele Jahre dauern
Ich höre immer noch: Niemand will mit dir leben! Versteh' es! Du musst allein bleiben.
Ich sehe es. Meine beste Kommilitonin ist weg. Ich muss auf sie warten. Ich stehe unter einem sehr großen Druck. Ohne Arbeit kann ich nichts machen. Ich bin eher ein Alleingänger. Deshalb habe ich nur zwei ggf. drei Bekannten. Alle sind weit weg von hier. Ich muss kämpfen. Eure Ratschläge nicht wegwerfen!
Danke für eure Unterstützung
Szymon
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Ich muss nur bedauern, dass ich lebe
Immer nur Strafe, Befehle, und eventuell winzige Geschenken
Ich habe niemanden direkt bei mir
Wieder mit diesen Affen bei Sadova muss ich leben
Niemand schont mich direkt
Indirekt bekomme ich seeeeeeehr viele Unterstützung
Ich weiß es
Danke Anhelina
Danke Weronika
Ihr habt für mich die gleiche Bedeutung
Es gibt keine Anordnung
Nur in diesem Haus herrscht eine strenge Ordnung
Ordnung muss sein!
Nimmer will ich allein sein!
Wenn ich dieses Haus verlasse, bleibe ich allein
Gucke ich rein
ob jemand mich nicht beobachtet
Ich bin enteignet
Ich habe keine Arbeit
Ich bin nicht bereit fürs Leben
Ich bin nicht bereit fürs Sterben
ICH VERSUCHE ABER ZU KÄMPFEN!
Silesio

Der Tod ist ein Meister
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