Gedichte über Alltägliches - Seite 1080

Wann immer mich jemand fragte
Wie es denn so sei Vater zu sein
War es Folgendes was ich Ihnen sagte
"Kinder zu haben ist mehr Freud als Pein!"

Zumindest waren das meine Worte
Die ich hinausposaunte bis vor wenigen Wintern
Kinder öffnen dir gar jede Pforte
Wo Vernunft dich stets vermochte zu behindern

Wovon ich spreche ist jedoch nicht das Paradies
Viel mehr ein Irrenhaus für Jung und Alt
Als Elternteil wirst du oft verdrießt
Machen Kinder doch vor nichts Halt

Magst du den Boden auch noch so gründlich
Die Fenster und Spiegel noch so pingelig
Das gesamte Haus intensiv geputzt haben
24 Stunden später fühlst du dich wie im Schützengraben

Kinder werden ohne Müh und Not
Dir rauben deine letzten Nerven
Streit, Neid, Zwist und Gesichter so rot
Dass man meint man müsse sich über Bord werfen

Auf den letzten Vers zur ersten Stroph´
Gehe ich nun noch mal ein
Halte mich selbst für doof
Denn heute sag ich "Lass es sein!"

Es läuft - ein Gespräch

Es läuft - es läuft
- was läuft ?
Alles läuft sieh doch
- freu Dich doch wenn es läuft
- was alles und wo denn
Das Glück nur davon
Pech und Ärger hinter
- das Glück hält auch an
Hat es sehr selten doch bisher
- man muß eben warten können
Aufs Pech und Ärger brauch ich nie warten
- Du warst eben nicht schnell genug
Man kann doch nicht immer nur laufen
- braucht man auch nicht - siehst bei mir
Der Ärger häuft sich doch schnell
- dafür gibt’s ja auch das Glück Du Narr
Das Glück immer doch voraus
- na siehst ist doch da
Sehen schon wenn dann noch da
- du Pessimist mit großen Ego
Do Optimist führst Du mein Leben ?
- ich mache nur besser als gerade Du
Das soll Mir helfen - Du Deep ! ?

EnTR 26.12.2020

„Ich habe keine Zeit
da ich noch einiges tun muss“
klingt heutzutage schick und absolut normal
es scheint als wär ’s der Lauf der Dinge
zu wenig Zeit zu haben
sind sie endlich erledigt, die Aufgaben des Alltags
belohnt getane Arbeit
indem sie heiter stimmt
wäre da nicht dieses Gefühl
dass der Charakter Schritt für Schritt verdirbt
wenn man von Pflicht zu Pflicht rennt
ob selbst gewählt oder von außen auferlegt
weil man dabei der Welt
in der Wärme, Verbundenheit
Freundschaft und Solidarität
das A und O bedeuten
beinahe abhanden kommt
vor lauter Muss

Anna Klassen


Anna Klassen