Gedichte über das Alleinsein (Seite 232)

Distanz

Weit entfernt, und doch so nah.
Ganz dicht, bist du da?
Entfernung und Nähe mit viel Rauch,
ein Sturm, und doch ein Hauch.
Und du? Warum bist du weg?
Hat unsere Liebe noch Zweck?
Nähe und Liebe nun ewig bliebe.
Distanz und Kälte an Mauern zerschellte.
Liebe und Zweisamkeit stehen bereit.
Entfernung ist nun Erinnerung.

Endlich

Endlich allein,
ohne einsam zu sein.
Endlich eine Zeit ohne sie,
verstanden hat sie dich nie.
Endlich Harmonie und Zweisamkeit,
dazu war sie nie bereit.
Endlich Frauen mich auf dem Weg begleiten,
Liebe und ihr Bett mir zeigen.
Endlich das Licht die Ewigkeit erleuchtet,
Hass und Kälte verscheucht.
Endlich der Tod ist nah,
angekommen, ich bin da.
Endlich.

Diese Blume

Liebe ist wie eine Rose,
die nie verblüht.
Liebe ist wie eine Dorne,
die tief im Herzen brennt.
Wenn du denkst, du bist alleine,
nimm diese Rose, sie ist für dich.
Und vergiss nicht, es gibt den einen,
er ist da und liebt nur dich.
Diese Rose, sie wird nie sterben,
und blüht wie nie zuvor.
Diese eine Rose von ewiger Dauer,
sie bringt dir das Glück.
Versäum' nie den Augenblick,
du und die Rose,
ihr schöner wie nie zuvor.

Dornenweg

Liebe, ein Wort wie ein Hauch,
ich küsse es auf deinen Bauch.
Du, die Liebe und die Rose,
und ich der Dornenstrauch.
Sehnsucht und Leidenschaft, in Dornen verfangen,
Liebe und Lust beendet,
ehe sie begannen.
Darum werde ich jetzt gehen,
du wirst mich nicht mehr sehen.
Mein Flehen, gehört hast du es nie,
angekommen, mein Herz, nein, nicht diese süße Melodie.
Doch ich sehe dich jetzt von oben,
in einem Meer von Rosen.
Im Winter fast erfroren,
Im Frühjahr so schön neu geboren.
Der Dornen nun ledig,
du Rose, blühst nun ewig.

Auf dem Bärenfell vor'm Kamin

Auf dem Bärenfell vor'm Kamin,
die Flammen züngeln heiß empor,
sie färben alles in Rubin,
Schatten flackern ringsum hervor.

Die Wärme streichelt nackte Haut,
auf dem dichten Pelz sanft liegen,
Gefühle warm, wohlig vertraut,
Glut. Knisternde Funken fliegen.

Mein hungrig Herz pocht liebestoll,
es könnte fast kaum besser sein,
aber es ist nicht wundervoll,
du bist nicht hier, ich bin allein.

Fast spür' ich dich in meinem Arm,
rieche den Duft von deinem Haar,
schmieg' mich an dich, so weich, so warm,
doch fast nur - denn du bist nicht da...

Thomas

Gedichte über das Alleinsein - Seite 232

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Endlich

Diese Blume

Dornenweg

Auf dem Bärenfell vor'm Kamin