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Gedichte über Adventsgedichte - Seite 42


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AdventskaLänder

1. DEUTSCHLAND

Deutsche Plätzchen, deutscher Stollen
Deutscher Glühwein, deutsche Wurst,
sollen allen Menschen lindern,
Weihnachtshunger, Weihnachtsdurst,
Deutsche Gans mit deutschem Blaukraut,
Stille Nacht, Oh Tannenbaum,
Dehnbarkeit des deutschen Magens,
unbegrenzt, man glaubt es kaum.


2. USA

In einem Truck fährt Santa Claus,
gewöhnlich Coca Cola aus,
dazu tut er Fastfood fressen
und hat das Christkind längst vergessen.
Die Engel tragen Chicken-wings,
ein jeder kauft verrückte things,
Christmas in America,
the money makes it wonderbar!


3. CHINA

Früher war bei den Chinesen,
Weihnacht unbekannt gewesen,
heut wird alles produziert,
was Dir Dein Weihnachtsfest verziert,
darum sieht jeder Santa Claus,
ein bisschen wie der Mao aus.


4. ITALIEN

Die Spagetti sind al dente,
die Bambino bringt Präsente,
Omerta in die Stille Nacht,
Pizzeria Urlaub macht,
Bon Natale mi amore,
plus uno Grappa, per favore.


5. SCHWEDEN

Wo isst man gerne Weihnachtsschinken?
Wo trifft man sich um Glögg zu trinken?
Wo lädt am Heiligabend um Drei,
der Donald Duck zum fernsehen ei`?
Wo bringt der Julbock Geschenke für jeden?
Ich will es Euch sagen: Das is’ in Schweden!


6. ISLAND

Es kommen dreizehn Weihnachtszwerge,
runter vom verschneiten Berge,
jeden Tag kommt einer ins Haus,
sie machen nur Blödsinn und toben sich aus.
Ab fünfundzwanzigsten gehen sie heim,
und wieder geht täglich, nur einer allein,
Ihre Mutter, die Grylla, die frisst böse Kinder,
da is’ schon was los, auf Island im Winter.


7. SPANIEN

Was Katalanen zelebrieren,
da würden wir uns recht genieren:
Die Krippe ziert eine Figur,
die entleert den Darm sich nur,
und vor dem guten Weihnachtsmahl,
da wünschen die sich gerne mal:
„Esse reichlich, scheiß Dich aus,
und fürchte nicht den Tod im Haus.“


8. MEXIKO

Schon Mitte Dezember fängt Weihnachten an,
der Herbergssuche gedenkt man dann.
Die Gastwirte in die Lokale winken,
Pinjata zerschlagen und Ponche zu trinken.
Dann fühlen die Mexikaner sich wohl,
denn so ein „Ponche“ ist mit Alkohol.


9. NEUSEELAND

Wenn Santa am Strand eine Pute verspeist,
dann ist er weit in den Süden gereist,
dann singt er dort „Carols by Candlelight“,
sonst merkt er ja nichts von der Weihnachtszeit,
denn Glühwein und Schnee sind im unbekannt,
hier brennt ihm nur Sonne auf sein Gewand.


10. BULGARIEN

An Heiligabend dreizehn Gänge,
zieh’n das Essen in die länge,
und auch wenn alles vegetarisch,
ist diese Menge fast barbarisch.
Am nächsten Tag gibt`s Huhn und Schwein,
man stopft Berge in sich rein,
und wer bulgarisch Weihnacht feiert,
dem wird der Magen ausgeleiert.


11. IRLAND

Heiligabend im irischen Pub,
fließt das Guinness nicht zu knapp,
die Stimmung ist herrlich bei Alten und Jungen,
es wird getrunken und es wird gesungen,
doch am nächsten Tag ist die Stadt völlig leer,
kein Bus, keine Kneipe – gar nichts geht mehr,
und wenn Maria mit Josef durch Dublin spaziert,
dann werden sie nirgendwo einquartiert.


12. BRASILIEN

Gewöhnlich kommt der Weihnachtsmann,
mit Helikopter im Stadion an,
anstatt besinnlicher Festtagsruh,
feiert man mit einem Barbecue,
keine Tannenbäume gibt’s hier,
aber man trinkt gekühltes Bier.
Kann doch auch recht verlockend sein,
vielleicht lädt uns mal jemand ein?


13. RUSSLAND

In Russland reicht die Tradition,
meistens nur bis zur Revolution,
vorher, da brachte der Nikolai,
den Kindern die Geschenke vorbei,
heut kommt an Neujahr der „Djed Maroz“,
ansonsten ist Weihnachten nicht mehr viel los!


14. VATIKANSTAAT

Selbst der Papst im Vatikan,
zündet einen Christbaum an,
und Lebkuchen, in großer Zahl,
bringt ihm das Küchenpersonal.
Ob er dazu Glühwein trinkt?
Oder Halleluja singt?
Schaut das Christkind zu ihm rein,
oder is’ er ganz allein?
Man weiß ja nicht, wie’s ihm so geht,
die sind dort immer sehr diskret.


15. TSCHECHEI

Die Weihnachtszeit, die informiert,
was dem Tschechen bald passiert:
Wer einen Apfel richtig schneidet,
der kein Unglück nicht erleidet!
Wer Schuhe richtig werfen kann,
auf die wartet ein Bräutigam,
und um Reichtum zu ersparen:
Karpfenschuppen aufbewahren!
Und wenn nichts davon passiert,
wird’s nächstes Jahr noch mal probiert!


16. BAYERN

Wenn der Hias vom Oberland,
sich neischdelld in sei Hirdngwand,
die Zenzi aff an Esl reid,
nacherd is es ball su weid,
der Sepp, der mold sei Gsichd schwarz o,
das er den Kaschper schpielen koo.
Des Gribbnschbill am Tegernsee,
is hald oiwei bsonders schee!


17. JAPAN

Glühwein, Schnäpse, Dresdner Stollen,
es gibt alles was Sie wollen,
"German-Bratwurst" gibt's mit Reis,
es is’ "lovely", es is’ "nice".
Der Wilmersdorfer Kinderchor,
schreit "Oh Tannenbaum" ins Ohr,
und alle Engel sind schon da,
am Weihnachtsmarkt in Osaka.


18. FRANKREICH

Weihnachten bei den Franzosen,
braucht man Hunger, und zwar großen,
denn unsre Nachbarn, links vom Rhein,
stopfen vieles in sich rein.

Keinen Neid, ihr Alemannen,
euch tut auch die Wampe spannen,
und der Franzos’ hat einmal frei,
ihr habt der Feiertage drei!


19. ISRAEL

Koscheres wird hier serviert,
welches man in Öl frittiert,
für die Kinder gibt’s Bescherung,
und man gedenkt der Ölvermehrung,
Überall sich dieses Fest,
als Hanukka bezeichnen lässt.
Sicher mag da vieles fehlen,
und trotzdem gibt es Parallelen!


20. PAPUA-NEUGUINEA

Schon vor langen einmal war,
auf Papua ein Missionar,
der predigte den armen Heiden,
von Bethlehem und diesen Zeiten.

Nach dem Fest war er verschwunden,
man hat die Knochen nur gefunden,
sie kochten ihn mit recht viel Zwiebel,
und lasen was aus seiner Bibel!


21. Trachtencenter „LODENLAND“

Beim Trachten-Schorsch im Lodenland,
is’ Weihnacht auch nicht unbekannt,
denn wer die Kundenkarte hat,
kriegt 10 % Adventsrabatt.

Der Baumwolljanker ,Santa Claus',
geht jetzt für 20,- Euro raus,
und ganz unten im Foyer,
rieselt von der Decke Schnee.


22. WESTJORDANLAND

Der Ort an dem die Krippe stand,
ist uns als Bethlehem bekannt,
und verschied'ne Konfessionen,
dort nun in einer Kirche wohnen.

Manches mal, am Fest der Liebe,
streiten die, dann setzt es Hiebe,
und sogar mit dem Besenstiel,
verfechten sie ihr Glaubensziel!


23. DDR

Neben dem Räuchermännchen steht,
aus Bielefeld ein Westpacket,
und Mutter streicht Lametta glatt,
das sie noch von der Oma hat.
Jedes Jahr dieselbe Leier,
auf unserer Brigadefeier,
doch Morgen, sagt man, gibt es Schnee,
dank dem ZK der SED!


24. DAS FINALE

Man sieht, das sich das Weihnachtsfest,
differenziert gestalten lässt,
es gibt verschied’ne Traditionen,
je nachdem, wo Sie halt wohnen,
hier die Krippe, dort ein Baum,
hier Glühwein, dort ein Bier mit Schaum,
die einen brauchen Neonlicht,
dann sehen sie die andern nicht,
ich ess mich immer viel zu satt,
und manchen gibt’s, der gar nichts hat.

Vielleicht sollten wir bedenken,
ob’s nötig ist, so viel zu schenken,
für viele ist’s das höchste Gut,
wenn man ihnen zuhör’n tut,
doch selbst das Fest der Papuanesen,
ist sicher gut gemeint gewesen.
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Stress zum 1.Advent

Heute Morgen war Stress pur.
Ich machte gerade ein Auge auf,
„Wo ist denn diese Kiste nur?“
klang es da zu mir herauf.

Ehe die Neugierde soweit gediehen,
wer da so laut fragend spricht,
muss man sich erst mal anziehen
und drei Tropfen Wasser ins Gesicht.

Endlich wach und morgenfrisch,
die Hauslatschen in der Hand,
eilte ich zum Frühstückstisch.
wo meine Frau ich fand.

„Der geplante Frühstücksschmaus,
den wir jedes Jahr gemacht,
fällt von meiner Seite aus,
da niemand weiter dran gedacht.

Wo ist die Kiste mit den Sternchen,
die jedes Jahr den Tisch veredeln?
Und die vielen kleinen Engelchen
die von Gardine und Lampe segeln?

Wo ist der Stall von Bethlehem,
vorläufig noch mit leerer Krippe,
um den die vielen Tiere steh’ n
sowie die Wirt- und Hirtensippe?

Wo nur der große Nussknacker ist
und der grüne Waldarbeitermann,
der kleine Räucherkerzen frisst
und pafft die Wolken dann?“

Wir haben einst die Kisten sortiert,
den ganzen Boden aufgeräumt.
dabei ist es zum Schluss passiert,
das Beschriften wurde versäumt.

Nun stand ich unterm Dach,
es war hier nicht sehr warm
und dachte über die Sache nach,
doch die Erinnerung war arm.

Plötzlich kam als Eselsbrücke,
von mir einst selbst gebaut,
der Inhalt der Gedächtnislücke,
wenn man nur richtig schaut.

Das Christkind, gerade erst geboren,
ginge später bei Tag und Nacht,
sicher nicht so leicht verloren,
wenn ein Untier es bewacht.

Und die Katze für die Mäuse
das fand ich damals stark,
lag stets auf dem TV-Gehäuse,
in dem die Krippe sich verbarg.

Ich schob die Katze aus der Bahn,
das war schwieriger als ich dachte,
trug die Kiste in die Küche dann,
wo meine Frau schon lachte.

Ich sei ihr Retter und ihr Held,
das starke Untier sei besiegt.
Der Adventsschmaus nicht ausfällt,
auch wenn noch nichts da liegt.

29.11.2015 © Wolf-Rüdiger Guthmann
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