Zweite Halbzeit

Ein Gedicht von Ulrike Spieckermann
Mit zwanzig ist man schön und knackig,
und ein Augenschmaus, auch nackig.

Mit dreißig fängt der Körper dann
langsam zu verfallen an.
Kleine Fältchen hier und da,
aber sonst ist alles klar.

Mit vierzig ist man fast ergraut,
wellig wir die Körperhaut.
Augen brauchen eine Brille,
Arzt verschreibt so manche Pille,
doch der Rest ist noch ganz fit,
macht den Alltag bestens mit.

Mit fünfzig hat man manchmal Rücken,
in den Knien leichtes Zwicken
und vom Scheitel bis zum Steiß
knackt es laut: Verschleiß, Verschleiß.
Darm wird träge, und die Nacht
unruhig, weil man Pipi macht.
Blase hält nicht lange dicht-
ohne Tena geht es nicht.
Zahnarzt warnt: Parodontose!
Zähne werden langsam lose.
Doch ansonsten geht es gut,
wenn man´s ignorieren tut.
Weiter will ich gar nicht denken,
will mir gute Pflege schenken,
hoffe, dass für diese Welt
lange noch mein Körper hält.

Informationen zum Gedicht: Zweite Halbzeit

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28.04.2014
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