Zweierlei Leben
Zweierlei Leben
Die Nacht hat schon den Tag im Auge,
Der schält sich mühsam aus dem Dunkel,
Weil er ungern dem Aufsteh'n tauge –
Ganz abgedrängt im Sterngefunkel.
Ja, es wird Zeit, der Wecker läutet,
Da gibt es leider kein Erbarmen,
Wenn sich die Welt jetzt wieder häutet
Für viele Reiche, manche Arme.
Der Reiche steht zur Arbeit auf,
Um seinen Wohlstand zu gestalten,
Den Armen zwingt der Lebenslauf,
Dass seine Glieder nicht erkalten.
Ja, jeder bleibt Sklave der Zeit,
Diszipliniert muss er sich mühen,
Und mancher döst, wenn es noch schneit,
Muss sich deshalb dort warm anziehen.
©Hans Hartmut Karg
2019
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