Züchtiger Spaziergang
Ein Gedicht von
M. Rächter
Wie Strafen blühen Veilchen in den Gärten,
die Gerte summt, wie Äolus, ein Lied,
von Knaben, die nach harten Hieben plärrten,
denn Veilchen blühten blau auf jedem Glied.
Geweiht dem Gott der Schläge darf ich wandeln
auf frommer Flur, auf harter tapfrer Bahn.
Die Zucht zerfließt im Mund wie Milch und Mandeln
doch plötzlich wittre ich der Unzucht Wahn.
Ein Knabe hat mit frevelhaftem Worte
des Kellers ehrvoll Heiligtum entweiht.
Doch wer betritt der Unzucht schwarze Pforte
wird gnadenlos, der Sitte nach, kasteit
und lieblich fleht der Knabe bald in forte,
damit in seinem Leben er gedeiht.
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