Zu viel Nähe

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Zu viel Nähe

Mehr werden global die Weltbürger,
Da entpuppt sich zu viel Nähe als Würger
Für Beziehungen und fürs Wohlwollen,
Die Nerven können sich nicht mehr erholen.

So entsteht mit der Masse jene Not,
Die längst bekannt als Nerventod:
Um nicht verzweifelt nach Luft zu schnappen
Müssen wir uns also dagegen wappnen.

Denn für den ureigenen Seelenglanz
Braucht der Mensch notwendige Distanz,
Muss in Ruhe wieder Kräfte sammeln,
Sollte dabei nicht im Kollektiv vergammeln.

Also sucht er sich urlaubend in der Ferne
Ganz viel Erholung, Sonne und Sterne:
Um nicht dauerverharren im Gleichen,
Muss er zuviel der Nähe dann weichen.


©Hans Hartmut Karg
2024

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Informationen zum Gedicht: Zu viel Nähe

39 mal gelesen
07.07.2024
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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