Zu schön, um wahr zu sein
Ein Gedicht von
Jan Jendrejewski
Du saßt allein an einem Tisch neben der Bar.
Ein schwarzes Kleid, rote Lippen und kurzes Haar.
In der einen Hand eine große Zigarre, in der anderen ein Glas Rotwein.
Unsere Blicke trafen sich kurz und ich fragte mich: Wie kann man nur so schön sein?
Ich setzte mich an die Bar, konnte es aber nicht lassen, zu dir rüber zu sehen.
Und ich überlegte mir verzweifelt einen Grund, um zu dir hinüberzugehen.
Da mir nichts einfiel, kam ich einfach so an deinen Tisch und fragte, ob ich mich setzen kann.
„Ja, gerne.“ Und du hast mich so schön angelächelt. Und ich dachte nur: Verdammt, Mann, oh, Mann.
Und ich zündete mir nervös auch einen Zigarillo an.
Da saßen wir also und vernebelten mit unserem Geqaulme die Luft.
Aber trotz des starken Zigarrenrauchs roch ich deinen herrlichen Parfümduft.
Und so genossen wir schweigsam einige Züge und waren am träumen.
Wir blickten uns an. Und allmählich fingen die Gefühle an zu schäumen.
Alles war perfekt. Du nahmst einen letzten kräftigen Zug und dann hast du mir deine Hand gereicht.
„Komm, lass uns tanzen.“ Und schon im nächsten Moment haben wir uns umarmt. Verdammt, dachte ich, wie leicht.
Und wir drehten uns langsam zu der Musik. Und näher kam dein roter Mund.
Da standen wir und küssten uns leidenschaftlich. Der Mond strahlte groß und rund.
Alles war so wunderschön und perfekt. Ich konnte es einfach nicht glauben.
Plötzlich aber wurde alles schwarz und man versuchte, dich mir zu rauben.
Das schöne Traumbild wurde von einem lauten Klingeln zerrissen.
Und ich wurde unangenehm aus meinem Liebestraum gerissen.
Da lag ich also, ohne dich, traurig und allein.
Es wäre ja zu schön gewesen, um wahr zu sein.
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