X-mas intensiv
Ein Gedicht von
Sepp Höltschl
Ich habe eine Lichterkette,
mit fünfzehnhundert Leuchtdioden,
da ist des Hauses Silhouette,
leicht zu finden für Idioten.
Die Fenster sind ganz zugeklebt,
mit Sternen, Engel und so weiter,
wer dem Fest entgegen strebt,
der ist besinnlich, froh und heiter.
Seit September ess ich Stollen,
mal mit Quark und mal mit Mohn,
das hätt ich bleiben lassen sollen,
Verstopfung kriegt man da davon.
Doch ich hab Klopapier gefunden,
mit kleinen Weihnachtsmännern drauf,
wenn Weihnachtsstimmung so empfunden,
dann geht ein jedes Arschloch auf!
Gegen entstandenen Gestank,
den man ja vernichten muss,
fand ich bei Lidl, Gott sei Dank,
das Raumspray Spekulatius.
Mein Tannenbaum singt Weihnachtslieder,
auf Englisch und auf Mandarin,
seit vierzehn Stunden immer wieder,
damit ich stets in Stimmung bin.
Weihnachtliche Bettbezüge,
bei Tchibo, war’n im Angebot,
wem es am Tag noch nicht genüge,
sieht in der Nacht dann auch noch rot.
Ein Schlitten steht auf der Terrasse,
ein Meter achtzig, Edelrost,
Elch davor aus Kunstharzmasse,
handgefertigt, in Fernost.
Die Regenrinne wird erklettert,
von einem Plastik-Santa-Claus,
ob es regnet, schneit und wettert,
er sieht sehr romantisch aus.
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