Wo kam es plötzlich her?

Ein Gedicht von Klaus-Jürgen Langner
Liebling, wo kam es plötzlich her?
Kannst du’s mir sagen?
Was hat mich überwach gemacht
in diesen Tagen?
Was hab ich da geträumt, warum gelacht?
Was ließ mich Dinge sagen, die ich nie gedacht?
Was schickte Schauer mir aus Feuereis durchs Blut?
Was tat mir weh und doch zugleich so gut?

Ich weiß es nicht.
Ich will’s auch gar nicht wissen.
Ich will nur mehr, will unter deinen Küssen
erschauern und zugleich erglüh’n,
will weiter träumen:
von Samt und Seide, Nelken und Jasmin.
Will sehen, wie der Wind in deinen Haaren tanzt,
will spüren, ob du mir ganz nah sein kannst,
ich will dich schmecken, riechen, ich will dich begreifen,
will wie das Mondlicht über deine Brüste streifen.

Wie fing das an?
Weißt Du, wohin das führt?
Ich weiß es nicht. Ich weiß nur eins:
Du hast mich angerührt.

Don, Ankara, März 1986

Informationen zum Gedicht: Wo kam es plötzlich her?

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19.04.2014
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Klaus-Jürgen Langner) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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