Witwensommer.

Ein Gedicht von Christine Biermann
Es ist heiß, es regnet nicht, es staubt;
in der Hitze niemand an den Winter glaubt.
Meine Gartenblumen gleichen Wüstenpflanzen,
die ich begieße, welche dann, im Großen und Ganzen,
belebt und wieder auferstanden sind.
Ebenso mein Gemüt, das gemächlich ist, dann wieder geschwind..
auf zwei Rädern flitzt wie der Wind-
und von zwei Füßen wird getragen
durch diese Vielfalt von Sommertagen.
Noch nie wurd` ich von der Natur so umfangen,
noch nie bin ich mit einem Wunder so umgegangen.
So glücklich und dankbar bin ich für das Leben,
das mir der Witwensommer hat gegeben.
Musik in den Ohren auf der Bank, der meinen,
denk ich an ihn, komm` ein bisschen ins Weinen,
jedoch empfinde ich, statt leerer trauriger Hülle,
glückselige Herzensfülle.

Mögen die Sommertage lange bestehen…
Hab` bereits trockene Blätter von Bäumen tanzen seh`n.
CBi.

Informationen zum Gedicht: Witwensommer.

326 mal gelesen
6
24.06.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Christine Biermann) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige