Wir leben nur noch

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Wir leben nur noch

Wir leben nur noch in Verhältnismäßigkeiten
Und Kleingedrucktes boomt, hat jetzt Konjunktur.
Es sind schon seltsame, verquere Zeiten:
Das Ganze nennt sich auch noch Rechtskultur.

In Wirklichkeit geht’s darum manchen Diensten,
Herauszuschleichen sich aus Zahlungen,
Denn das gehört zu Winkeladvokatenkünsten,
Dem Rechte anzulegen enge Wortverschalungen.

Der Bürger sieht sich diesen wehrlos ausgesetzt,
Er müsste immer wieder lebenslänglich klagen,
Denn diese Machstrukturen sind so eng vernetzt,
Dass der Rechtsunkundige hat nichts zu sagen.

Sind das nicht schon Vormafiastrukturen,
Mit denen man Versicherndes entwest,
Sich widersetzt den ursittlichen Spuren,
Weil Staatsmacht dies gewähren lässt?


©Hans Hartmut Karg
2021

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Informationen zum Gedicht: Wir leben nur noch

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28.06.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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