Winternebel

Ein Gedicht von Meteor
Schummrigtrüb und nasskalttrist
beim Fensterausblick es draußen ist.
Nicht sonderlich einladend sieht es aus,
im Warmen drin dich zieht's nicht hinaus.

Doch grauverschleiert ist nur deine Welt,
die sonst wirklich gut dir gefällt.
Und wenn du deine Augen schärfst vorort,
erkennst du dir vertraute Umrisse dort!

Zarter Dunst hüllt alles versteckt ein,
der Bäume Äste so filigran, ganz fein.
Alles Andere herum ist ausgeblendet,
der Blick auf sonst Unbemerktes gelenkt!
So der Winternebel dir Einblicke spendet,
was sonst wird aus deinem Fokus gedrängt.

Zum genauren Hinsehen er dich zwingt,
was manch Detail zum Vorschein bringt.
Was eben noch trüb und grau vorkam,
jetzt zieht magisch deine Blicke an!

Winternebel, das Leben langsamer am Rinnen,
viel Zeit du dabei wohlig warm bist drinnen,
in dir drin mit deinen Gedanken Zeit verbringen,
am Fensterplatz dich aufs Wesentliche besinnen.

Wenn später dann der Nebel ist wieder weg,
auch du nicht mehr dicht am Fensterfleck.
Bist wieder draußen im bunten Treiben,
dir bewusster nun, was vor deinen Glasscheiben.
Was so wunderschön im Kleinsten versteckt,
der Winternebel dir hat aufgedeckt ...

© meteor 2024

Informationen zum Gedicht: Winternebel

18 mal gelesen
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16.10.2024
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