WILDSCHWEINE

Ein Gedicht von Micha Schneider
Der Jäger streift durch Wald und Flur
und sucht nach einer Wildschwein-Spur.
Die Schonzeit ist nun leider um –
die Säue bleiben daher stumm.

Man hört im Wald jetzt gar kein Lachen
von Keilern, Frischlingen und Bachen.
Versteckt sind Bache, Frischling, Keiler –
das Wildsau-Leben war schon geiler.

Aus Angst vermeidet man das Grunzen
und lautes Plätschern selbst beim Br……
die Jungen haben Hausarrest –
den hassen sie wie Schweinepest.

Das Quieken ist nun auch verboten,
es steigert nämlich Abschußquoten.
Denn Jäger horchen auf Geräusche –
so sind nun mal die Jagdgebräuche.

Auch kommt es vor, daß Wildschwein-Rotten
im Gänsemarsch behutsam trotten
und tunlichst jeden Laut vermeiden –
denn Kugeln mag hier niemand leiden.

Der Wald ist still während der Jagd,
was keiner Wildsau recht behagt.
Die Sau sich sonst zu lärmen traut –
daher der Satz „Es ist saulaut!“

Man weiß, daß wilde Schweine schlau
und ausgebufft sind wie die Sau.
Doch was passiert, ist die Sau dumm? –
Dann legt der Jäger sie halt um.

© Micha Schneider

Informationen zum Gedicht: WILDSCHWEINE

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03.12.2016
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Micha Schneider) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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