Wieder normal
Ein Gedicht von
Hans Witteborg
Wieder normal
Der Karneval ist ausgelebt,
die Narrenkappen sind verschwunden,
doch jedermann noch Maske trägt.
Die Narretei ist längst nicht überwunden.
Schön war ´s, man konnt´ sich gehen lassen,
denn Ungehöriges war entschuldbar,
die Hände kriegten plötzlich das zu fassen,
was vor den „Tollen Tagen“ strikt verboten war.
Am Aschermittwoch schon vergeben und vergessen,
das Büßertum alsTarnmantel umgehängt,
holt man sich ab das Aschenkreuz in vielen Messen
als hätt´ die Fastnacht sich nur aufgedrängt!
Der Narrenumzug hat sich zwar verlaufen.
Hält nun „normales Leben“ seinen Einzug ein?
Man atmet durch – erst heißt es mal verschnaufen.
Normales Leben? Was soll das denn sein?
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