Wie schön, auch mal allein zu sein

Ein Gedicht von Heidi Geiberger
Ich bin allein und bin es gern,
all meine Lieben sind mir fern,
denn ich habe sie gebeten,
meinen Kreis nicht zu betreten,
nur das Gefühl lass ich herein:
„Wie schön, auch mal allein zu sein“.

Ein andrer Mensch fühlt sich allein
und denkt, wie kann es denn nur sein?
Er, der so klug, charmant und nett,
muss Freunde kaufen, auch fürs Bett,
er fühlt sich einsam, schrecklich leer
und versteht die Welt nicht mehr.

Er ist ja so darauf bedacht,
dass er niemals Fehler macht,
verabscheut Mittelklassewagen,
sie könnten seinem Image schaden,
wobei er allzu schnell vergisst,
wie einsam es ganz oben ist.

Lass dich herab, mach dich verständlich,
sei einfach Mensch, kapiere endlich,
dass auch der allerreichste Mann
was glücklich macht, nicht kaufen kann.
Zeig auch den ‚Kleinen‘ mehr Respekt
sowie den Freund, der in dir steckt -

dann wirst du bald der Meinung sein,
„wie schön, auch mal allein zu sein“.

Informationen zum Gedicht: Wie schön, auch mal allein zu sein

714 mal gelesen
(5 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
6
21.10.2015
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige