Wie immer

Ein Gedicht von Reinhard
es ist Nacht, ich sitze allein im Zimmer
nachdenklich, traurig, eigentlich so wie immer
blicke zurück an längst vergangene Zeiten
stetig mich die selben Gedanken begleiten

vor mir eine kleine Kerze brennt
wie so oft seit wir getrennt
dazu Musik, ganz leise, romantische Lieder
auch das passiert immer wieder

für mich sind es Lieder zum nachdenken
nicht dazu da um sich abzulenken
viele Erinnerungen kommen dabei spontan zurück
an gemeinsam Erlebtes, an die Zeit auch im Glück

wir glaubten an uns, damals bei der Hochzeit
waren für ein gemeinsames Leben bereit
wie wir uns dann freuten als der Sohn kam zur Welt
es war ,wie soll ich sagen, perfekt,nichts hat gefehlt

ich kann heute sagen, die schönsten Momente in meinem Dasein
verdanke ich der Familie, dem vereint, dem zusammen sein
niemals hätte ich gedacht das es einmal so wird enden
hätte auch alles getan um es abzuwenden

wir wussten genau was war alles Schuld
es hätte nur gebraucht Vertrauen und Geduld
nur einmal noch die Chance bekommen
zu einander zu finden, so das nicht alles wird genommen

den schwersten Kampf in meinem Leben wollte ich gewinnen
wünschte so sehr das wir können neu beginnen
an all das was uns verbunden hat denken, nicht an den Streit
glauben an uns, an eine bessere Zeit

aus der Liebe schöpfen die unendliche Kraft
damit man das schlimmste verhindert, es doch noch schafft
ich weiß es hätte uns können gelingen
der Katastrophe zu entfliehen, das Wunder zu vollbringen

aus der schlimmsten Krise gemeinsam zu finden
alle Probleme als Familie zu überwinden
das war meine Hoffnung, ich habe bis zuletzt davon geträumt
doch leider, wir haben es versäumt

meine Frau wollte den Weg ohne mich gehen
ich konnte am Ende nur noch zusehen
es gab kein reden, kein zuhören
was folgte war nur noch das zerstören

meinen Sohn habe ich so lange nicht mehr gesehen
ich liebe ihm doch, wer soll das verstehen
so eine Situation ist schwer auszuhalten und zu ertragen
verändert den Menschen, auch sein Verhalten

wenn niemand mehr an dich glaubt
du deiner letzten Hoffnung, auch dem Halt wirst beraubt
woher sollst du im Leben noch sehen den Sinn
die nötige Kraft nehmen für einen Neubeginn

Informationen zum Gedicht: Wie immer

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21.10.2015
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