Wie dich selbst

Ein Gedicht von Marie Mehrfeld
Wenn Türen und Fenster sich vor dir verschließen,
wenn der, den du Zweiflerin maltest, aussieht wie Jesus,
nicht lockig sanft schwebend mit segnend erhobener Hand,
nein wütend sein Blick, hadernd mit dem, der sich Vater nennt,
randvoll mit Zorn und großer Trauer, seine verdunkelten Augen,
denn seine heilenden Worte sind in ausgedörrten Äckern versackt,
im Geschrei der Kriege, der Gier und der Achtlosigkeit ertrunken,
wenn die Uhren an den Kirchentürmen sich rückwärts bewegen,
dann hat sich die Zeit gewendet, dann sei achtsam mit deinen
Versen, lass sie behutsam fließen, verleih ihnen die Farbe
der Zuversicht, das Grün in all’ seinen Schattierungen,
und lass bitte ganz viel goldenes Licht einfließen,
auf dass sich Türen und Fenster von selber
öffnen und die Sicht erlauben auf die
Wiederauferstehung des Hoffens.
Liebe deinen Nächsten.
Wie dich selbst.

© M.M.

Informationen zum Gedicht: Wie dich selbst

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14.09.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Marie Mehrfeld) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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