Wie bin ich müde dich zu lieben
Ein Gedicht von
Martina Anders
Ich wander wach durch Mondesstunden,
wie bin ich müde dich zu lieben!
Welch' Sehnsucht ist an dich gebunden,
sind wir doch nichts einand' geblieben.
Um deinen grauen Bart zu küssen,
was gäb ich drum, ich geb mich hin.
Ich leb im Tal von Demutsflüssen
so lange, bis ich nicht mehr bin.
Die Leidenschaft ertränk' ich hier,
vergessen bald, die sanften Augen.
Und wenn ich mich nun selbst verlier',
muss ich an dich und mich nicht glauben.
Denn ohnehin, was bist du mir?
Fast fremd und Michnichtliebender!
Bist fern, so fern dass ich erfrier
und nestwarm mich nie Wiegender.
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