WERWÖLFE

Ein Gedicht von Franz Jarek
Wenn bleich der Mond am Himmel steht,
ein kalter Wind vom Moor her weht:
in solchen Nächten bleib zuhaus!
Denn sie, sie kommen dann heraus.

Erst hörst du - und dir wird schon bang -
nur ihres Führers Leitgesang.
Dann stimmen auch die andern ein;
der Klang geht dir durch Mark und Bein.

Du weißt, es ist kein Märchen bloß:
Die Werwölfe sind wieder los!
Sie schrecken nicht die Tiere nur;
auch Menschen sind sie auf der Spur.

Im Rudel sind sie auf der Jagd;
sie suchen Beute, bis es tagt.
Schon manchen aus dem Dorf hat tot
gefunden man im Morgenrot.

Drum schließ dich gut zuhause ein
und laß umsonst sie draußen schrein!
Erst wenn die Nacht vorüber ist
und du vor ihnen sicher bist,

die Sonn' im Osten sich erhebt,
kein Werwolf mehr als Werwolf lebt,
ein Mensch wie du und ich ist, dann
vertrau dich ihnen wieder an!

Informationen zum Gedicht: WERWÖLFE

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20.01.2012
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