Weihnacht in der Nachkriegszeit

Ein Gedicht von Michael Adamitzki
Die Weihnacht in der Kinderzeit
bracht nicht nur Freude, auch mal Leid.
Es war damals, ich war noch klein,
da fällt mir diese Story ein.

Das Christkind bracht, es wollt nicht sparen,
ein Auto das konnt nicht nur fahren.
Zog man es auf, macht es Musik,
ich war stets brav, drum hat ich Glück.

Ein Cabrio wie‘s gern jeder hätt‘,
ich nahm es abends mit ins Bett.
Am Morgen war es nimmer dort,
das neue Spielzeug, es war fort.

Sogleich da ging die Suche los,
wo war mein neues Auto blos?
Hab nachgeschaut in jedem Zimmer,
ich hatte Angst, ich find es nimmer.

Nachdem ich überall gesucht
und es nicht fand, hab ich geflucht.
Da sah ich plötzlich meinen Bruder,
er war älter, doch ein Luder.

Mit nem Schrauber in der Hand,
ich ihn unterm Esstisch fand.
Um ihn rum da lagen Teile,
brauchte nur ne kurze Weile,

dann wusst ich – der neue Wagen,
lachend hörte ich ihn sagen:
“Ich konnt nicht warten, s‘ hat pressiert,
wollt wissen wie des funktioniert.“

Später, beim Akkordeon,
wollt er, ja ihr denkt‘ s euch schon….
Leider nein, ihm war’s egal,
ja so war es dazumal.

Informationen zum Gedicht: Weihnacht in der Nachkriegszeit

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09.11.2011
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