Was ist eigentlich geschehen?

Ein Gedicht von Dieter Kinzel
Vor nun mehr 46 Jahren hatte meine Mutter einen Mann gefunden.
Sie hat damals nicht gewusst, das nicht nur wird ihr Herz geschunden.
Auch ihr eigenes Kind wurde grässlich misshandelt.
Zärtlich wurde es nur von der Stiefschwester behandelt.

Aber auch dies kam sehr selten vor,
denn der Stiefvater schoss sich nicht nur ein Eigentor.
Der Junge hatte es wirklich nicht leicht.
Die Liebe ist aus seinem Herzen sehr schnell geweicht.

Erst musste er ansehen, wie die Stiefschwester vom eigenen Vater genommen wurde.
Als diese aus dem Haus ging (mit 12), nahm er den Jungen, diese Schurke.
Auch musste er Gewalt und Vergewaltigungen seiner Mutter erleben.
Das Leben war für ihn wirklich kein Segen.

Nur ein Beispiel soll die Grausamkeit hier zeigen.
Was der Junge musste so erleiden.
Kaum in der Schule sollte er aus einer Zeitung etwas lesen.
Da er es logischer Weise nicht konnte, war die Strafe nicht gerade erlesen.

Er packte mich, zog mir die Hose aus
und setzte mich auf die glühende Herdplatte drauf.
Das Hinterteil und zwischen den Beinen war alles verbrannt.
Seitdem bin ich nur noch aus dem Haus gerannt.

Sobald er nach Hause kam, war ich weg.
Hat er mich doch mal erwischt, behandelte er mich wie Dreck.
Die Wut und der Hass wuchs in mir leider nur langsam,
denn die Angst nahm immer wieder die Überhand.

Mit 14 war es dann auf einmal umgedreht.
Ich war an dem Tag wirklich wie aufgedreht.
Ich drosch nur so auf ihn ein.
Gebrochen, war nicht nur ein Bein.

Wie schon erwähnt, meine Mutter zog mich zurück.
Sonst hätte ich bestimmt nie wieder genießen können das Glück.
Glück, befreit aufatmen zu können.
Die Vergangenheit für immer aus meinem Hirn zu verbrennen.

Informationen zum Gedicht: Was ist eigentlich geschehen?

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14.06.2014
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