Was hätten wir denn tun soll'n?

Ein Gedicht von Lara Klingt
Was hätten wir denn tun soll'n?
In all' den jungen Jahren
Als wir noch gefangen waren
Von euren Wünschen, eurem Wollen

Was hätten wir denn tun soll'n?
Mit uns'rer dünnen Haut
Die ihr uns so früh verbaut
Mit Konvention und so soll's sein
Für was, für wen? Alles nur Schein

Was hätten wir denn tun soll'n?
Das Leben lehrte uns das Sehen
Das immer weiter gehen
Oh wie war uns bang zumut'
Manchmal war es heiße Glut

Und dann ein Moosbett sanft und heil
Wir wurden eins, wir wurden Teil
Und dann zerrissen und verkauft
Durch Schmerz, durch Leid erneut getauft

Was hätten wir denn tun soll'n?
Mussten lernen uns zu häuten
Auch wenn wir die Verwandlung scheuten
Mussten lernen uns zu halten
Egal ob eure Regeln galten

Suchend nach dem Kind in uns
Die Liebe unser größter Wunsch
Uns selbst den Wert zu geben
Und ihn nicht wieder wegzunehmen

Ein weiter steiler Weg
Zu diesem einen, weiten Steg
Der uns Ausblick schenkt und Frieden
Wir müssen nun nicht länger siegen

Denn da, wo wir jetzt steh'n
Da steh'n wir gut
Wir fühlen Sinn, wir spür'n den Mut
Der uns stark, verwandelnd
Durch das Leben trug

Was hätten wir denn tun soll'n?
Nichts Anderes als das


© Lara Tomasina

Geschrieben am 29.04.2024

Informationen zum Gedicht: Was hätten wir denn tun soll'n?

41 mal gelesen
-
15.09.2024
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Lara Klingt) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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