Wärmetouristen

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Ich bin der Rentnerweihnachtsmann,
für die Senioren groß und klein.
Ich passe mich der Rente an
und darf auch großzügig sein.

Sammle ich die Wunschzettel ein,
bin ich Tag und Nacht unterwegs.
Da höre ich auch die Tiere schrei‘ n
fernab jedes Wegs und Stegs.

Gänse, Enten, wilde Schwäne
zu Hunderten auf den Auen.
Sie fressen, schnattern, schlafen,
um Reisekräfte aufzubauen.

Gräser, Keime und Chlorophyll
ist die Nahrung für die Tiere.
Sie brauchen keine Wurst vom Grill
und auch keine Biere.

Sind sie ausgeruht und satt dabei,
und die Kälte kommt von Nordosten
ertönt der lockende Anführer Schrei
und jeder ist auf dem Posten.

Und ähnlich machen es die Senioren,
die ihr Dasein wärmend fristen,
Zähne, Brille, Stöpsel in die Ohren,
schon geht es auf die Pisten.

So wie Hannibal mit den Elefanten
sie alle über die Alpen fliehen
und ohne Kind und Gouvernanten
dann in den warmen Süden ziehen.

Ein Tannenzweig, ein Kerzenstück
finden sie am Strand festlich toll.
Ich hoffe, sie kommen gesund zurück,
mein Geschenkesack ist bald voll.

28.11.2015 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Wärmetouristen

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28.11.2015
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