Vorweihnachtszeit in Ostpreußen
Ein Gedicht von
Ewald Patz
Um den Kachelofen saßen
alle in der Winterzeit;
vor dem Haus und in dem Garten
war oft alles zugeschneit.
In Ostpreußen war der Winter
immer lange und sehr kalt;
zugefroren waren Flüsse
tief verschneit war jeder Wald.
In den Nächten war der Himmel
voller Sterne und ganz klar;
die Milchstraße war zu sehen
und erstrahlte wunderbar.
Schweine wurden selbst geschlachtet-
meistens vor dem Weihnachtsfest.
Eier holte man sich täglich
ganz frisch aus dem Hühnernest.
Marzipan wurd ´ selbst gebacken
Bärenfang wurde gemischt,
und wenn die Verwandten kamen
wurde reichlich aufgetischt.
Weihnachtsbäume waren immer
mit Lametta schön geschmückt
und mit echten, weißen Kerzen
ohne Schnickschnack reich bestückt.
In der Ferne heulten Wölfe
hin und wieder in der Nacht-
das war üblich und hat keinem
die geringste Angst gemacht.
Irgendwie war das romantisch
und ich denke gern daran,
weil man hier , bei uns im Westen,
so was nicht erleben kann.
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