Verwandlungskünstler

Ein Gedicht von Reinhold Welter
Beizeiten kann es uns durchaus passieren,
dass restlos eingespannt im Räderwerk,
wir uns verschlungen einverleibt verlieren.
Die Kräfte schwinden schleichend, unbemerkt
geraten wir ins rädernde Rotieren,
mutieren giftig ausgebrannt zum Zwerg.
Zusammenbruch erwartet uns schon rettend.
Für eine Weile lösen sich die Ketten.

Genauso möglich ist es umgekehrt,
dass wir entscheiden, uns zurückzuziehen.
Sind wir auch überwiegend unversehrt,
doch folgenlos wir nicht der Welt entfliehen.
Des Lebens Kraft sich unverbraucht nicht mehrt.
Schon manche Ungeheuer still gediehen.
So kommt´s für jeden also darauf an,
dass sich ein Gleichgewicht entwickeln kann.

Informationen zum Gedicht: Verwandlungskünstler

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28.01.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Reinhold Welter) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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