Verloren

Ein Gedicht von Hihö
Um unser Boot im Schilfgewirr singt
dunkler Abendwind; – beschwingt.
Wir jedoch, wir ahnen stumm, das Lügenseil
ist wirr gedreht – wenigstens zum Teil ...

Und doch: Noch stehen wir; schaukelnd!
... Etwa selber uns begaukelnd?
Befremden atmet mich und dich;
atmet uns in sich …

Traurigkeit schwebt in des Windes Raunen
und des Wassers stillem Staunen.
Dämmerung liegt danieder; tagbeendet –
hinein ins Dunkel dieser Nacht – verschwendet.

Und doch! Über die Wasser gehen wir;
gleiten hin in diesem – unserem – Gewirr;
Fühlen uns und lauschen der Musik der Geigen,
während Widerwind spielt mit nahen Zweigen.

Hörst du? Etwas flieht uns leise!
Schnell wie Schwalben auf der Sommerreise.
Nie noch gab das Schilf um unser Schiff uns an
wohin wir treiben – als Verlorene – in unsrem Kahn.


Copyright © da Hihö
2014

Informationen zum Gedicht: Verloren

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23.08.2023
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