Verhältnislos《193》
Ein Gedicht von
Jacob Seywald
Lasst schleifen, weil's nicht anders geht,
die schier verhältnislose Regel.
Lasst uns stürzen, so souverän,
umringt von viel zu dichtem Nebel.
Beißt euch auf die Zunge,
ertappt euch selbst in Scham
und zieht Luft in eure Lunge,
statt verhältnislosen Wahn.
Nur noch Shizos, kaum Bedacht,
kein Mensch hat sich das ausgedacht.
Denn nur die Vielen können irren,
sich verhältnislos verwirren.
Viel passiert, doch Demut stirbt,
in endlos seichten Massen.
Weil so viel sich ändert, doch nichts anders wird,
verhältnislos im Nassen.
Jacob Seywald XIII
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