Vater
Ein Gedicht von
Lars Abel
Wem kann ich es sagen,
wenn ich abgrundtief hasse,
so sehr, dass ich an solchen Tagen
den Weg der Liebe zu mir selbst verlasse
Es kommt mir wirklich in den Sinn,
zu töten, weil im Recht ich bin
Alte Gedanken bringen mich dorthin,
bringen nichts und dennoch Wutgewinn
Du bist für mich die Sorte Dreck,
die gierig meine Fehler sucht,
du nimmst mir allen Einklang weg
und dafür sei verflucht
Denn was gibt dir das Recht dazu,
mir anzudeuten: Nichts bist du!?
Im Hirn trenn´ ich den Kopf dir ab,
piss´ achtlos auf den Stumpf hinab,
Ich werde sprachlos im Gespräch,
dein Wortschwall legt sich über mich,
unter der Last ich noch zerbrech´,
frag´ nicht: "Warum?", wenn ich mich räch´...
Ich reiß das Maul dir gänzlich auf
erbrech´ mich würgend in den Schlund
jetzt atme kurz, na los jetzt, schnauf,
ich kotz´ bis an den Seelengrund
Ich trag´ dir meine These vor,
vom Amoklauf, woher er rührt,
und jedes Wort dröhnt dir im Ohr,
weil es dir so gebührt
"Das Blut an deinen Händen klebt!",
brüll´ ich dir schäumend in´s Gesicht
"Wer solchen Hass im Mensch erregt,
der wundere sich nicht!"
Bervor ich mich dank dir vernicht´,
knöpf´ ich mir deinesgleichen vor,
ich glätte nur mein Hassgesicht
und folg´ dir dann durch´s Höllentor
Ich hoffe, dass du nun begreifst,
will, dass du endlich überlegst
will, dass du nie mehr Seelen schleifst,
zum Einsturz sie bewegst
(C) Lars Abel
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