Ungebetene Gäste

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Der Nachbar einst sein Vermögen zählte
und für die Kinder und die Braut
ein schönes Fleckchen Erde wählte
und hat dort ein Haus gebaut.

Rundherum wächst hoher Mais
ein gutes Versteck für Schweine,
Die verhalten sich so leis,
als gäbe es dort keine.

Doch am frühen Morgen,
die Sonne sucht noch den Mond,
und der Mensch ruht ohne Sorgen,
kommt eine Rotte, die nichts verschont.

Sie stürzt sich auf Nachbars Wiesen,
die gut gewurzelt haben,
nicht um die Halme zu genießen,
sondern um den Rasen umzugraben.

Stück für Stück wird umregolt,
sie wollen nicht nur Maiskörner schaben,
jedes Krabbeltier wird hervor geholt,
sie müssen Eiweiß und Proteine haben.

In kurzer Zeit macht diese Meute
großen Schaden bei fetter Beute.
Hat die Sonne die Erde gefunden,
sind plötzlich alle verschwunden.

Mein Nachbar will es nicht glauben,
dass Wildschweine ihn berauben.
Er zog extra hierher aus der Stadt,
weil auf dem Dorf er seine Ruhe hat.

05.10.2014 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Ungebetene Gäste

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17.10.2014
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