Und wieder der Muttersprache

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Und wieder der Muttersprache

Und wieder der Muttersprache –
Was nicht der Zeitgenossen Sache –
Ein kleines, süßes Schnäppchen geschlagen,
Um damit gerne Neues zu wagen.

Aber schon mit der nächsten Generation
Gibt's erweiterten Sinn und gewandelten Ton.
Das beobachte ich gern und sehe sodann:
Es kommt auf die Neologismen an.

Jedoch der gebildete Sprachidealist
Sagt, dass Du ein Abtrünniger bist.
Er will alles doch beim Alten lassen
Und nicht an das Altsprachherz fassen.

Doch auch Neuworte, die beheimaten sich,
Formen sich neu, beleben Dich und mich,
Denn so lebt der Tag ins Jungleben hinein,
Darauf sollte auch der Linguist neugierig sein.

Denn das Neue bleibt ja nicht immer neu,
Auch da trennt sich das Korn von der Spreu,
Und manches, was als Jugend vermessen
Ist oft schon eine Generation später vergessen.


©Hans Hartmut Karg
2022

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Informationen zum Gedicht: Und wieder der Muttersprache

87 mal gelesen
27.06.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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