Um Sieben kommt der Weihnachtsmann

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Am Heiligabendmorgen schallte es ganz laut:
„Seht nur, unser Baum ist geklaut!
Unser schöner teurer grüner Tann
und um Sieben kommt der Weihnachtsmann.“

Kurzentschlossen die Säge ins Auto gelegt
und schnell zum Weihnachtsmarkt bewegt.
Ich hielt zeitsparend im Halteverbot an,
denn um Sieben kommt der Weihnachtsmann.

Der Markt, der sonst von Kiefern umsäumt,
war größtenteils schon abgeräumt.
Nur ein Strunk überragte die Straßenbahn,
aber um Sieben kommt der Weihnachtsmann.

Also den hohen Baum erst einmal umgelegt
und davon zwei Meter Spitze abgesägt.
Währenddessen allmählich die Zeit verrann
und um Sieben kommt der Weihnachtsmann.

Die Kiefer besaß schön Ast neben Ast
Doch hat sie nicht ins Auto gepasst.
Keiner wusste, was man machen kann,
doch um Sieben kommt der Weihnachtsmann.

Also kräftig klotzen und nicht klagen,
wir mussten den Baum nach Hause tragen.
Keiner dachte ans Auto dann,
um Sieben kommt der Weihnachtsmann.

Zu Hause hat erst die Familie geschielt,
dann wurde der kahle Baum eingestielt.
Mit der Axt ging es hektisch daran,
denn um Sieben kommt der Weihnachtsmann.

Nachdem alle den Nadelträger anerkannt,
bin ich wieder zum Marktplatz gerannt.
Alles leer, soweit ich sehen kann
und um Sieben kommt der Weihnachtsmann.

Rathaus, Polizei und Abschleppfeld,
goldene Kreditkarte oder bares Geld,
die Schranke öffnete sich erst dann
und um Sieben kommt der Weihnachtsmann.

Kistenweise Kugeln, Lametta und Lichter,
die Zweige wurden immer dichter.
Ich schloss gerade Stecker und Kupplung an,
da schlug es Sieben und er kam.

25.12.2016 © W.R.Guthmann

Informationen zum Gedicht: Um Sieben kommt der Weihnachtsmann

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24.12.2016
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