Trostlosigkeit - guten Morgen

Ein Gedicht von Annelie Kelch
Noch nie erschien ein Winter mir so grau wie dieser – heuer vermisse ich das Himmelsblau, darüber Vogelschwärme gleiten.
Der Mohn – im Weizen glühte er gleich einem Freudenfeuer, vergangen wie ein Rausch: die schönen bunten Sommerzeiten.

Noch nie erschien ein Winter mir so grau wie dieser – heuer neigen die Stunden sich apathisch über Stadt und Land, und in der Altstadt, jener lebensfrohe, junge Straßenmusikant - will weiter südwärts ziehen für ein strahlenderes Abenteuer.

Wie lange noch? Wann tritt er ein, der unbarmherz'ge Nachtfrost, den uns Experten für das Wetter allerjüngst vorhergesagt? Was folgt auf Sturm aus Norden, auf Orkane von Nordost?
Wie lang noch dauert dieses Wetter an, die öde graue Krankenkost,
erstarren Worte in vereisten Herzen und in Winterseelen - ungefragt ...

Informationen zum Gedicht: Trostlosigkeit - guten Morgen

227 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
-
01.02.2017
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
Anzeige