Trostbirnen

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Trostbirnen

Wann immer ich zur Großmutter kam,
Sah von Weitem den hohen Baum ich,
Den uralten Birnbaum, voll behangen
Und jährlich mein heimliches Ziel.

Birnen fielen herab und zersprangen,
Manche landeten auch in hohem Gras.
Besuchsweise hob ich sie eilig auf
Und verschlang die nachbitternde Süße.

Dabei waren sie klein, die Grießbirnen,
Mit hartledriger Haut überzogen,
Hatten viele Grießkörnchen innen,
Das Fruchtfleisch, es war gering.

Doch immer bekam ich im Winter
Die getrockneten, süßen Birnteile,
Welche die Oma ins Rohr gelegt,
Um im Winter Gesundes zu haben.

War ich traurig, bekam ich von ihr
Aus der Dose getrocknete Trostbirnen.
Das Gemüt hellte sich so bei mir auf,
Brachte Lachen ins Leben zurück.


©Hans Hartmut Karg
2021

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Informationen zum Gedicht: Trostbirnen

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04.01.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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