"Traummann" - tagsüber wie ausgewechselt -

Ein Gedicht von Ingrid Baumgart-Fütterer
- Fiktion -

-1-
Er ist ein Mann, reich an Jahren,
in Sachen Liebe erfahren,
schmeißt den Haushalt wie ein Profi,
ist auch beim Kochen kein "Doofi".
-2-
Seine Ehefrau ihn erzog,
sie ihn sich wunschgemäß hinbog,
Ausreden duldete sie nicht,
ging mit ihm oft hart ins Gericht.
-3-
Sie brachte ihm bei, zu spuren
und fernzubleiben den Huren,
seitdem er sich mit ihr begnügt,
ist bei der Liebe kaum vergnügt.
-4-
Er gehorcht wie ein Zirkuspferd,
steht mit Küchenschürze am Herd,
mitunter auch am Bügelbrett,
fällt abends todmüde ins Bett.
-5-
In den Träumen tobt er sich aus,
er säuft und hurt, lässt raus die Sau,
kommandiert, lässt Puppen tanzen,
schert sich nicht um die Finanzen.
-6-
Mutig geht er aus sich heraus,
gibt Geld mit vollen Händen aus,
schmeißt in der Bar nächste Runde,
vergnügt sich mit Rosamunde,
-7-
Wenn die Ehefrau ihn aufweckt,
sie sich über die Lippen leckt,
auf leckres Frühstück sie sich freut,
er, s zubereitet, nicht nur heut.

Informationen zum Gedicht: "Traummann" - tagsüber wie ausgewechselt -

15 mal gelesen
07.09.2024
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Baumgart-Fütterer) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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