Trauer um einen Freund

Ein Gedicht von Gerhard Rath
Merkst Du ob die Welt sich dreht
oder nach seinem Gehen steht?
Ihrer Bahn die Sonne flieht?
Nenn mir einen der das sieht!

So schmerzhaft es auch klingen mag:
Daß man lebt beweist der Tag
an dem man einen Freund verliert
und das eigne Herz verwirrt
am liebsten den verfluchen will
der alles lenkt. Erschütternd still.

Soll man danken diesem Gott
wenn er uns rausreißt aus dem Trott
Von Schlaf und Arbeit und Gewinn?
Verzweiflung fragt: Wo liegt der Sinn?

Dieses Leben war vollkommen.
Hat ihn nun zu sich genommen
ohne Angst und ohne Pein.
Freunde,laßt uns dankbar sein.

Hört auf an seinem Tod zu leiden!
Laßt uns lieber ihn beneiden
um sein Schaffen und sein Geh'n
Hofft, daß wir dareinst versteh'n:

In seiner Näh' durften wir weilen
Unser Leben mit ihm teilen.

Informationen zum Gedicht: Trauer um einen Freund

10.615 mal gelesen
(3 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 3,7 von 5 Sternen)
-
07.03.2010
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Gerhard Rath) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige