Tannen und Fichten

Ein Gedicht von Roman Herberth
Die Tannen können sich nicht wehren.
Den Fichten fehlt ein Waffenschein.
Sie können auch nicht aufbegehren,
und gehen meist durch Kahlschlag ein.

Es trifft sie schon in jungen Jahren,
und häufig in der Pubertät.
Sie sind noch klein und unerfahren,
und jede Hilfe kommt zu spät.

Man schlägt schnell zu, und wird nicht fackeln.
Die Axt im Wald ist griffbereit.
Ihr Wille, schnell davon zu dackeln,
der scheitert, selbst zur Weihnachtszeit.

Sie werden demnächst Einzug halten.
Im Zimmer dienen sie als Schmuck.
Und vom Transport die Sorgenfalten,
die setzen jede unter Druck.

Man schimpft sie aus, und wird sie tadeln.
Und eines stinkt uns ungemein.
Sie werden in der Stube nadeln.
Nur wenige sind stubenrein.

Informationen zum Gedicht: Tannen und Fichten

806 mal gelesen
13.12.2013
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige