Süden und Norden

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Süden und Norden

Südlich, in der Sonnenwelt
Gibt es kaum stillen Karfreitag.
Geschäftigkeit hat zugestellt
Alles Leid an diesem Tag.

Im Norden ist der Sterbetag
Das Großereignis aller Christen,
Denn alles Leid ist ein Tiefschlag,
Der nur kennt jene Todeslisten.

Spaziergänge gibt es auch dort,
Wo sie von kalter Zeit entlasten,
Denn unfassbar bleibt jener Ort,
Wohin betend Gläubige hasten.

Im Süden feiert man dagegen
Den Ostersonntag, Auferstehung:
Alles Licht schafft nun Bewegen,
Man kleidet sich zur Festbegehung,

Geht hoch bis in die nahen Hügel,
Wo das Mirakel neuen Lebens
Gefeiert wird mit viel Geflügel –
Nichts ist da traurig und vergebens!

Dort blüht im Lenz das Leben auf,
Leid bleibt nur in des Nordens Mitte.
Doch überall geh'n Herzen auf,
Wo Auferstehung Menschenbitte.


©Hans Hartmut Karg
2019

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Informationen zum Gedicht: Süden und Norden

97 mal gelesen
19.04.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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