Strawinskys Ballett für Klavier "Petruschka"
- Fiktion -
-1-
Der Pianist hat Nerven aus Stahl,
fast ausverkauft ist der Konzertsaal
man hört eine Stecknadel fallen
- kommt selten vor in Musikhallen -
-2-
Er beginnt nun mit dem Klavierspiel,
dieses Konzert verlangt ihm ab viel
erfordert höchste Konzentration,
anspruchsvoll ist die Präsentation.
-3-
Bald läuft auf Hochtouren sein Gehirn,
Schweißperlen treten ihm auf die Stirn
tropfen auf Brillenränder herab,
bilden auf Gläsern Schlieren und Papp.
-4-
Der Pianist hat getrübte Sicht,
durch die Gläser dringt weniger Licht
Klaviernoten "tanzen", verschwimmen,
immer mehr Töne nicht mehr stimmen.
-5-
Schweiß bedeckt seinen Nasenrücken,
dies hat seine ganz eignen Tücken
Brille auf die Nasenspitze rutscht,
Klavierspiel alles andere als flutscht.
-6-
Jetzt fällt die Brille auf die Tasten,
Finger, die über Tasten hasten
stoßen sich an dem Brillengestell
und ergreifen dieses blitzeschnell.
-7-
Jeder Zuhörer es deutlich sieht,
aus der Hosentasche er schnell zieht
ein Taschentuch, wischt Schweiß vom Gesicht,
setzt Brille auf, sieht wieder mehr Licht.
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Höllisch brennt in den Augen der Schweiß,
er sich nicht anders zu helfen weiß
als zu reiben, wischt Wimpern hinein,
Augen tränen, laut könnte er schrein.
-9-
"Halbblind" beendet er sein Konzert,
jedes Auge und auch sein Herz schmerzt,
doch dann brandet für ihn Applaus auf
- der Pianist war wirklich gut drauf -
Die Zuhörer sind von seiner Vorstellung überaus begeistert. In den Medien gerät der Pianist wegen seiner hervorragenden Performance in die Schlagzeilen. Das darauf folgende Klavierkonzert "Petruschka" ist im Nu ausverkauft....
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