Stille Träume am Grab

Ein Gedicht von Hihö
Noch jagen wir die stillen Träume
und flüchten uns in andre Räume,
ertrinken in der eignen Zeit
so nah der wahren Ewigkeit.

Die Jugend, ach so schnell vergangen.
Wer möcht sie nicht zurück verlangen?
Einkehr winkt von fern schon leis;
schließt sich so der Träume Kreis?

Das Leben taumelt, hört noch Töne,
erkennt am Sein nochmal das Schöne.
Und doch! Stille findet andere Gesänge:
Totenklagen – Trauerklänge.

Nicht für uns – wir träumen noch.
Noch ist die Mauer uns zu hoch
zum Ort der vielen Namenlosen,
zum Ort der vielen späten Rosen.

Rosen, die wild ranken, ohne was zu sagen.
Ohne Antwort auf die ungefragten Fragen.
Trost – ja Trost – den dürfen sie uns geben
damit wir weiter uns’re stillen Träume leben.


Copyright © da Hihö
2013

Informationen zum Gedicht: Stille Träume am Grab

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01.09.2023
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