Spottgedicht ...
Ein Gedicht von
Horst Fleitmann
Ein Dichter schrieb ein Spottgedicht
garstig zu lesen, reich an Zoten
zunächst beachtete man's nicht,
bis unverhofft es wurd' verboten.
Der Dichter und sein Spottgedicht
recht unbekannt in Stadt und Land.
Kam trotzdem dann vor ein Gericht
wo man für schuldig ihn befand.
Er hätte gegen die Gesetze,
(das wog wohl schwer in diesem Staat),
betätigt sich in Volksverhetze,
so ausgebracht nur Hetzersaat.
Der Richter gab die Strafe aus:
zwei Wochen ging es in den Knast.
Der Dichter machte sich nichts draus,
hat gleich ein neues Werk verfasst.
So mancher doch verstand das nicht,
ganz gleich wer's ist, an welchem Ort:
Wer schreibt ein reines Spottgedicht
den schickt als Künstler niemand fort.
Demokratie, heißt akzeptieren
das dieser Dichter anders tickt.
Ein Demokrat wird sich blamieren
Wenn den man in die Wüste schickt
Wer jedoch hetzt, nur aus Gewohnheit,
das wird ein jeder wohl so sehen
findet als Dichter keine Schonzeit,
das muss dann dieser auch versteh'n.
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