Spätsommerregen
die ganze Nacht schon prasselt Regen
stell mir vor, wir zwei liegen im Frei'n
noch warm genug im Spätsommer eben
lassen uns abduschen ohne dreckig zu sein
nichts ist unrein oder verboten im Wasser
das lebensspendende Elexier in der Wüste
wie sehr wir es genießen, werden nasser
Schweiß und Küsse vermischen die Gelüste
auf Haut fallendes Wasser wird zu Perlen
die meine Hände auf dir verfolgen
die über deinen Körper rinnen, sich mehren
sanfter Wasserfilm umhüllt im Wollen
dein weißes Hemd macht es unmöglich
deine Leidenschaft zu verbergen
deine harten Brustwarzen drücken vorzüglich
gegen den straffen Stoff über zwei Bergen
dein Seidenrock klebt durchtränkt
auf völlig durchnässten Schenkeln
jede Faser trieft auf uns vermengt
unentwegtes sinnliches Denken
unter unseren Körpern sammelt sich ein See
sind wie Inseln in einem Meer der Lust
entfernen alles, was nur trennende Barriere
Kleidung, Ängste und Hemmungswust
nur noch mit Regen bekleidet
einzige Zeugin unseres Umgarnen
die sich mit uns am Augenblick weidet
hält uns fest in ihren Armen
schmiegt unsere Körper zusammen
so nah wie das Wasser an unsere Haut
unsere Lippen treffen sich im Verlangen
Zungen verwickeln sich angeraut
Wasser schlägt über unsere nackte Außenwand
im schwülen Rhythmus Hüften sich wiegen
zum Regenlied intimer Tanz außer Rand & Band
in Lust und Liebe im Tropfentakt uns verbiegen
Finger erkunden jeden Spalt
Nässe vereint sich mit dem Regen
Finger machen vor nichts Halt
offenbaren, was zuvor verlegen
Tropfen, die zart an Wimpern und Nase hängen
fallen sinnlich wellenförmig übers Gesicht
Wasser glitzert, gleitet über Lippen am drängen
bringt Tiefe, Farbton und Intensität ans Licht
knieend vor dir koste ich deinen Geschmack
Regen vermischt sich mit ihm von mir zu dir
perlenförmig sauge ich ihn von dir ab
mein Mund findet deine Knospen an dir vor mir
deine Seerose öffnet sich ganz
im Regen meiner Aufmerksamkeit
dein Körper setzt fort seinen Tanz
auf meiner Zunge Zügellosigkeit
ich stehe auf, um unsere Lippen zu vereinen
hebe dich hoch, langsam in dich versinken
ziehst mich tiefer in dich mit deinen Beinen
wie sie sich fest um meine Taille schlingen
Ein dicker Baumstamm hinter deinem Rücken
gegen ihn heb und senk ich dich im drücken
Regen uns miteinander verschmilzt
zwei Seelen für die jetzt nur eines gilt
zu einer Einheit sind verbunden
in die Flut der Leidenschaft gestürzt
unglaublich eng in sich verwunden
mit einem atemlosen Höhepunkt gewürzt
schreiend löst sich aufgebaute Lust
stillt im tiefen Glücksschluck ihren Durst
in der kühlenden frischen Brandung
entspannt sich zärtliche Umarmung
© meteor 2024
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