Sisyphosarbeit

Ein Gedicht von Hans Witteborg
Ein schwerer Stein, gerade hoch gewuchtet,
vom Berg ins Tal zurück hernieder fällt.
Umsonst hat Sisyphos sich abgeschuftet:
ewig die Strafe Thanatos´ in Hardes Unterwelt.

Was tat ich, dass ich Ähnliches erdulden muss?
Die Blätter, die der Herbstwind ständig treibt,
kaum aufgekehrt, gesammelt und am Schluss
mir dennoch alle Arbeit übrig bleibt?

Die Götter des Olymps scheint ´s zu entzücken,
wie all die Arbeit so vergeblich ich vollbracht,
es schmerzen mich Vergeblichkeit und Rücken,
die Sisyphosarbeit verfolgt mich bis zur Nacht.

Aus Wut und Trotz werd ich euch keine Opfer bringen,
ihr Götter, die ihr nur auf Rache sinnt.
Im Frühjahr werd ich wieder triumphierend springen,
wenn Frühling über eure Misstaten Orpheus´ Lieder singt.

Informationen zum Gedicht: Sisyphosarbeit

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19.11.2017
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Witteborg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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