Sehnsüchte können grausam sein
Ein Gedicht von
Dieter Kinzel
Ist denn das nicht fies?
Ich habe mit fünfzig keinen Job und dadurch kein Kies.
Wenn ich einen Teil meiner Familie nicht hätte,
müsste ich zerreisen die kosmische Kette.
Diese Kette ist ziemlich lang
und sieht man sie, wird einem Angst und Bang.
Durch das fehlende Moos
fällt mir auch gar nichts mehr in den Schoß.
Alkohol ist nicht wichtig und ich bin meistens nüchtern.
Verdammt! Dann kommt noch das ich bin ziemlich schüchtern.
Durch schlechte Erlebnisse in meiner Jugend,
hat sich bei mir nie entwickelt irgendeine Tugend.
Doch die Grundkenntnisse eine eigene Familie zu gründen sind vorhanden.
Worauf es im Leben ankommt, habe ich auch verstanden.
Ich würde so gerne jemanden kennen lernen,
doch tue ich mich meistens von den Menschen entfernen.
Das heißt nicht, das ich bin sehr Menschenscheu,
nein, ganz im Gegenteil, ich bin guten Freunden immer treu.
Nur aus den Freundschaften ist nie etwas mehr geworden.
Muss ich denn erst werden neu geboren?.
Zurzeit hasse ich mein ganzes Leben.
Dabei hätte ich einiges zu geben.
Handwerklich bin ich ziemlich geschickt.
Gute Charakterzüge habe ich bei Freunden heraus gepickt.
Versucht in meinem sie zu intergrieren.
Nun will ich, das auch etwas tut passieren.
Tugenden anzueigenen versuche ich jetzt auch schon Tag.
Das einzigste was noch fehlt, jemand der mich mag.
Doch jemanden zu finden ist nicht leicht.
Vor allem wenn man eben schüchtern ist, traut man sich nicht zu schauen übern Teich.
An Wunder glaube ich sowieso nicht.
Und meine schönen Träume sind noch nicht erlischt.
Wünsche und Hoffnungen sind fast gegen Null gesunken.
Gefühle sind in mein Innerstes ganz tief gesunken.
Ich kann einfach nicht aus meiner Haut.
Ich habe mir noch nie ein Herz geklaut.
Meins wurde ebenfalls noch nie gestohlen.
Ich würde es mir auch nie wieder holen.
Doch ohne den Mut hinaus zu gehen,
kann sich nichts ändern in meinem Leben.
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