Sehnsucht nach der Jugend

Ein Gedicht von Manfred Sander
Fühlst Du den Schmerz in den Gelenken, hast keine Zähne und kein Haar,
dann mußt Du an die Jugend denken, wo alles einfach besser war.
Da war der Körper noch recht schön und völlig ohne Falten
ästhetischer stets anzusehn als der von einem Alten.

Die kleinste Schrift hast Du gelesen und das ganz ohne Brille,
im Bett warst Du aktiv gewesen und brauchtest keine Pille.
Beim Fernsehn war der Ton ganz leis‘, Du konntest ja gut hören,
doch heute, wie ein jeder weiß, mußt Du die Nachbarn stören.

Wie schön war es zur Jugendzeit als wir die Höh‘n erklommen
heut‘ gehst Du einen Steinwurf weit, dann bist Du schon benommen.
Dein Körper ist nur noch ein Wrack, nichts ist mehr so wie‘s war,
Du fühlst Dich wie ein alter Sack, im Kopf auch nicht mehr klar.

So ist‘s nun mal auf dieser Welt, man lebt nur kurze Zeit,
auch wenn es einem nicht gefällt, das Ende ist nicht weit.
Der Wunsch noch einmal jung zu sein wird unerfüllbar bleiben,
nur die Erinnerung allein kann diese Zeit beschreiben.

Informationen zum Gedicht: Sehnsucht nach der Jugend

301 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 5,0 von 5 Sternen)
1
29.04.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Manfred Sander) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige