Sechs Fragen.
Ein Gedicht von
H. Aemmerli
Warum können die strahlen
beim Zahlen
beliebigen Summen
für das Brummen
getrimmten Motoren,
während für so viele
ein Bus-Ticket nicht drin liegt?
Warum könne die recken
die Checks
in den Himmel,
die Gewinne
im Sport, an der Börse,
während so viele höchstens
was Beissen möchten?
Warum kann er ausflippen
beim Kippen
ausgewählten Bordeaux
im Salon,
seiner Villa, seines Schlosses,
während die in der Gosse
auf einen Schluck Coke nur hoffen?
Warum kann sie sich ereifern
am Geschmeide
das sie gehortet,
das mehr kostet,
als, zusammengenommen,
ganze Belegschaften
in ihrem Leben schuftend nicht schafften?
Warum können wir
gnorieren,
können wir noch schlafen,
bei der von uns geschaff'nen,
krassen Weltunordnung
noch prahlen
mit Bruttosozialprodukt-Zahlen?
Warum kann ich,
behaglich,
an der Wärme
mir füllen die Därme,
schwelgen, in dem, was anderen fehlt.
Warum ich,
und so viele andere nicht?
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